Inmitten des pazifischen Ozeans gelegen, sind die hawaiianischen Inseln ein Archipel vulkanischen Ursprungs. Von den insgesamt ca 90 Vulkanen, die bisher auf den Inseln entdeckt wurden, gelten die meisten dieser feuerspeienden Berge jedoch als erloschen. Lediglich auf Big Island fördern drei der insgesamt fünf Vulkane, die hier beheimatet sind, nach wie vor Lava: der Mauna Loa, der Halalai sowie der Kilauea, der einer der aktivsten Vulkane der Welt ist.
Da Vulkane sich in der Regel dort entwickeln, wo zwei tektonische Platten aufeinander treffen und Hawaii nicht am Rande einer solchen Nahtstelle liegt, rätselten Forscher lange Zeit, wie hier überhaupt Vulkane entstehen konnten. Seit einigen Jahrzehnten ist bekannt, dass der Vulkanismus auf Hawaii das Ergebnis eines sogenannten Hotspots ist. Dabei handelt es sich um ein Gebiet, an dem die Erdkruste besonders dünn ist und das zwischen dem Erdkern und dem Erdmantel befindliche heiße Magma säulenartig zur Erdoberfläche aufsteigt und die Erdkruste aufschmilzt.
Da Hawaii auf der Pazifischen Platte liegt – die sich im Laufe von Jahrmillionen im Gegensatz zum Hot Spot bewegte – konnten über einen Zeitraum von mittlerweile 70 Millionen Jahren immer wieder neue Vulkane und somit neue Inseln entstehen.
Der jüngste von ihnen ist der Loihi, ein unterseeischer Vulkan, der ca 30 km südlich des Kilauea liegt und in den 1960er Jahren bei Messungen mit einem Echolot erstmals entdeckt wurde. Diese neue Insel wächst seit etwa 100.000 Jahren aus dem Meeresboden, die Höhe vom Grund des pazifischen Ozeans bis zum Gipfel des Loihi, was das polynesische Wort für ‚lang‘ ist, beträgt mittlerweile circa 3000 Meter. 975 Meter und rund 50.000 Jahre fehlen damit noch, bis dieser neue Vulkan die Meeresoberfläche erreicht haben und dann aller Voraussicht nach mit Big Island zusammenwachsen wird.